Stirnband

01.08.2016 von Rotschopf in Kleidung, Textilverarbeitung

Nur eine Kleinigkeit heute, ich hab mich im Brettchenweben versucht und etwas nützliches aus meinem ersten, noch etwas wackeligen Stück gemacht.

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10 Brettchen und grüne unverzwirnte (daher auf den Bildern etwas stumpf wirkende) Seide in Pflanzenfärbung. Bestickt mit roten Korallenperlen.

Die Bildbelegslage hab ich ausnahmsweise hier verlinkt, weil das Drecks WordPress-Editor-Teil die Links nicht richtig darstellen wollte.

An Textbelegen hätte ich die Zürcher Kleiderordnung von 1357 anzubieten, die Frauen folgendes vorschreibt: „Dar zu  sol ir enkeinú enhein waggen kron schappel mer tragen, daz von siden, von gold, von silber oder von dekeinem edeln gestein gemacht sij

Und eine weitere schriftliche Erwähnung findet das Filet/Schapel aus Seide bei  Geoffrey de la Tour Landry, der in seinem Buch „Livre pour l’enseignement des filles“ sagt: “Hir filet brood of silk” is “set ful hye” (on her forehead)

Hier sieht man das Ding in Action an meinem hübschen Model in Kramsach.

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Für Frisurenvorführungen und zum Herleihen ist das ein super Accessoir, das man einfach mal haben muss. Praktisch is es noch dazu, weils die Zöpfe ganz allein hält. Und wenn ich  mal meine Bürgerin über die Bühne gebracht hab, kann ichs vielleicht wieder hernehmen. Oder ich mach direkt ein neues aus noch hübscherer Seide. Und dann vielleicht auch mit hübschen Beschlägen und ein paar Perlen. So mit einem seidenen Haarnetzchen macht sich das sicher super. Luxusträume von Darstellern.

Und ja, ich gebe gerne zu, das hab ich mir abgeguckt. zB von Andrea Hakanson oder von hier oder von Lady Malina und diversen anderen. Ich fand diese Rekos recht überzeugend.

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