Kleine Überschlagsrechnung – Spinnerei

15.09.2013 von Rotschopf in Fun

Weil ich gerade wieder dem Spinn-Fieber verfallen bin in Hinblick auf eine geplante Webarbeit für mein Steinzeitprojekt, kam mir heute morgen die Frage, wie viel ich wohl noch spinnen muss, bis ich meinen steinzeitlichen Gürtel weben kann und wieviel Spinnarbeit eigentlich so notwendig ist für ein noch viel aufwändigeres Kleidungsstück für meine Mittelalterdarstellung
Ich kann euch nur sagen, ich glaub ich schmeiß meinen Traum vom selbst mit Fallspindel Hand-gesponnenen, Hand-gewebten und Hand-genähten Kleid über Bord ^^

Nehmen wir an, wir wollen ein einfaches Kleid im Stil und in der Verarbeitungsweise des 14. Jhdt nähen, dazu brauche ich ca 5 m Stoff in 1,50 m Webbreite für meine Körpergröße.
Die Webdichte nehmen wir mal mit 20 Fäden pro cm an.
Die Verkürzung der Fäden, die durch das Weben entsteht kann ich leider nicht einrechnen, da hab ich keine Erfahrungswerte, aber ich würde mal 10-20% schätzen

Das wären also an Kettfäden: 20 Fäden x 150 cm = 3000 Fäden x 500 cm Stofflänge = 1.500.000 cm = 15.000 m Faden
Und an Schussfäden: 20 Fäden x 500 cm = 1000 Fäden x 150 cm Stoffbreite =150.000 cm = 1500 m Faden

Das sind also 16.500 m Faden (16,5 km), die man zuerst mal spinnen muss, bevor man weben kann.
Ich bekomme vermutlich 1 m in einer halben Minute hin, das wären also 8.250 Minuten Spinnarbeit = 137,5 Stunden reines Spinnen. Auf einen modernen Arbeitsplan aufgerechnet wären das ja dann dreieinhalb Wochen nur Spinnen, 40 Stunden die Woche. Ok, ich bin eine langsame Spinnerin.

Und da hab ich dann auch nur den Faden, Aufspannen und Weben ist da also noch gar nicht drin. Hm… vielleicht kauf ich das doch lieber bei Profis :-)