Korbflechten

Das Korbflechten ist eine der ältesten Handwerkstechniken der Menschen. Bereits für 10.000 v. Chr. lassen sich einfache Korbgeflechte nachweisen. In den Anfangszeiten der Keramikherstellung dienten Korbgeflechte auch als Trägermaterial für losen Lehm, der in gebrannter Form dichte Gefäße für die Vorratshaltung ergab.
Die Technik ist einfach: Senkrechte Staken werden mit den waagerechten durchgeweichten Flechtruten umschlungen und bilden somit ein festes Geflecht, das nach Trocknung des Pflanzenmaterials großen Belastungen standhalten kann, aber wenig Eigengewicht besitzt, was Körbe zu idealen Transportbehältern macht.
Als Material werden zumeist Weidenruten benutzt, weil sie besonders gerade wachsen und sehr flexibel sind. Die Ruten werden im Winter geerntet, zunächst getrocknet und dann vor der Verarbeitung noch einmal eingeweicht. Beliebt sind auch die fast weißen oder braunroten geschälten Weiden. Begehrt sind weiters Schilf, Stroh und andere Gräserarten.
Nachweise für die Verwendung von Korbwaren findet man natürlich auch im Mittelalter. Kiepen, Henkelkörbchen und Hüte sind nur einige Korbprodukte, die dieses Handwerk belegen. Einsatz fanden, wie man zahlreichen Bildquellen entnehmen kann, Korbwaren als Transportkörbe (Kiepen), zum Brotbacken, als Fischreusen, als Vorratsbehälter u.ä.
Leider sind konkrete Funde rar, was sich natürlich dadurch erklären lässt, dass Körbe verrotten, oder nachdem sie kaputt sind, auch als Brennmaterial verwandt werden können.