„Es stinkt…“ – Blau färben forever ;)
Fast 1,5 Jahre hats gedauert, dass wir uns überwinden konnten: Das erste Mal blau mit Indigo machen!
Zu groß war die Sorge gewesen, irgendwie den teuren Farbstoff und/oder den Stoff zu verschandeln – eine Sorge, die nun eigentlich völlig unnötig war…
In diesem Sommer hat sich herausgestellt, dass unsere Färbe-Aktionen im Team bereits völlig eingespielt – egal wer anwesend ist, jeder weiß welche Handgriffe nötig sind, packt an, rührt um, so dass die Hauptarbeit von unzähligen Händen kontrolliert wird und daher schon fast entspannend genannt werden kann!
Diesmal kamen ich – Christina -, Niko, Roland und Sonja (die beiden letzteren primär zum mental unterstützen ;) ) zum „Handkuss“.
Gut, aber zurück zum Blaufärben: Aufgrund unserer Lebenssituation mitten in Wien, wo Gärten rar, sowie Nachbarn häufig sind, die einem Holzrauch oder komische „Düfte“ nicht danken, entschieden wir uns für eine „moderne“ Art der Küpe mit Natronlauge und Natriumhydrosulfit.
Bereits beim Ansetzen der Stammküpe atmeten wir auf: Die Farbe wurde zunehmend grün-gelblich, also schien die Entwicklung in die richtige Richtung zu laufen! Keine 45 Minuten später – welche Niko und ich kaum ertrugen vor lauter Ungeduld (Stichwort: Kleine Kinder und Weihnachten ^^) ging es los! Trotzdem wurden schon nach 10 mins die ersten Probestückerl in den Sud befördert…^^
… gefolgt von ca. 30 m Wollstoff, Leinen, Woll- und Seidengarn… soviel zum Thema „Wir machen eine KLEINE Probefärbung“
Selbst Nikos Nachbarn, welche bei der IG 14. Jh. dabei sind, mussten rasch mit Leinenstoff aushelfen, weil uns selbst das ohnehin füllige Material ausging, der Sud aber immer noch ausreichend Farbe bot.
Nach ca. 3-4 h war dann das Tagwerk erledigt: Von babyblau bis tiefdunkelblau auf Wolle und Leinen sowie einigen atemberaubend schönen Lederexperimente (dazu wird wohl Niko die Tage noch mehr schreiben) und dunkelgrün bis ins türkisgehende Färbungen auf Reseda sowie Versuche mit Krapp/Rotholz und Indigo – einmal grau (hellrot), einmal braun (dunkelrot), einmal komisch grau-blau-lila (Rotholz-kühles Rot) – kurzum: Einfach nur genialst! :)
Motiviert von diesem ersten Erfolg wirds wohl mit Oktober wohl noch eine kleine Färbeparty mit Färberwaid geben; das Material liegt immerhin schon hier rum!
Da Bilder jedoch ohnehin mehr als tausend Worte sagen…: