Rezepte: G’selcht’s mit Stöcklkraut

19.01.2012 von Rotschopf in Historisches Kochen

Ein Rezept, das auch außerhalb des Lagers schmeckt. Meine Mama machts mit Salzkartoffeln dazu, aber die sind bei uns ja böse.

Für 5 Personen:
* 1 großer Kopf Weißkraut
* altes Brot, gute 4 Hände voll, zerbröselt
* 1/2 Pkg Butter
* 500g schön mageres Selchfleisch (Räucherfleisch, zB Rauchschulter o.ä., man findet viele Varianten im Supermarkt-Kühlregal)
* ein bisschen Suppengemüse, 1 Zwiebel, ein bisschen Liebstöckl, Lorbeer und Piment sind Luxus dazu (wer schummelt, nimmt einfach einen Brühwürfel ;-))

Den Weißkrautkopf teilt ihr einmal in der Mitte und schneidet den Strunk heraus. Dann teilt ihr jede Hälfte vertikal in 3 Stücke und legt sie dann einfach in einen Topf kochendes Salzwasser, so dass alles schön bedeckt ist. Und dann einfach kochen lassen bis das Kraut bissfest aber durch ist.
Das Selchfleisch könnte man roh schon essen, wir müssen es im Grunde nur ein bisschen warm machen in der Brühe. Also die Zwiebel halbieren und mit dem kleingeschnittenen Suppengemüse schön anbraten, damit wir die Röststoffe rausholen, dann Gewürze dazu und mit Wasser (wer“s hat ein bisschen Weißwein oder Bier) löschen und mit mehr Wasser aufgießen und Salz nicht vergessen. Das Selchfleisch im Ganzen einlegen und einfach so lang kochen lassen wie das Kraut auch.

Dann nehmt ihr einen kleineren Topf (oder nehmt das Kraut raus und stellt es wo warm) und zerlasst die Butter darin, dann rösten wir das alte Brot darin und geben die Bröselmasse, wenn sie schön braun ist über das Kraut.
Mit einer dicken Scheibe Fleisch, ein bisschen Kren (Meerettich) oder Senf und ein bisschen vom Suppensud auf einem Teller anrichten. Dazu passt toll Bier und wir hatten einen frischen Wecken Krustenbrot am Tisch.

Und kalt schmeckt das Selchfleisch super auch dünn aufgeschnitten auf dem Butterbrot.