Ein wahrer Knochenjob …
Unser lieber Renger (manche kennen ihn bereits von den Gentes Danubii einige Jahrhunderte früher) ist ja seit kurzem auch beim IG 14-Verbund mit dabei und hat sich – da schon lange eine kleine Leidenschaft bei ihm – sofort in das Thema Knochenschnitzerei gestürzt. Da er nun aber keinen eigenen Blog hat, haben wir mit ihm vereinbart das wir seine Werke über unseren Blog mit euch teilen dürfen, damit ihr auch in den Genuss seiner Arbeiten kommt!
Als „Erstlingswerk“ in Punkto Mittelalter entschied Renger sich der Hausforderung willens für einen zweiseitigen Dreilagenkamm aus, wie es ihrer u.a. auch in London (vgl. Fundnr. 1719, S. 368, „Dress Accessories“) oder Schleswig (vgl. z.B. Tafel 76, „Die Verarbeitung von Knochen, Geweih und Horn im mittelalterlichen Schleswig“) für etwa die 1. H. des 13. Jh. herum nachweisbar gibt, wobei sein Werk vorwiegend an letzteren Fund angelehnt ist.
Zweiseitige Dreilagenkämme entsprechen zwar im Grundaufbau den einfachen Dreilagenkämmen, bieten jedoch viel mehr Spielvarianten in der Gestaltung. Als Material griff Renger auf Knochen zurück, auch wenn alternativ auch Holz/Buchsbaum, Horn, und Elfenbein als im Fundgut enthaltenen möglichen Materialien für die Kammherstellung beliebt waren.
Wir freuen uns angesichts dieses Traums von einem Kamm bereits auf viele weitere Arbeiten von Renger!!
Quellen:
- Egan, Geoff; Pritchard, Frances (2002): Dress accessories. C.1150 – c.1450. New. ed., [2. ed.]. Woodbridge: Boydell Press (Medieval finds from excavations in London, 3).
- Ulbricht, Ingrid (1984): Die Verarbeitung von Knochen, Geweih und Horn im mittelalterlichen Schleswig; Wachholtzverlag, Neumünster