Secco-Malerei
Das Secco hängt im Mittelalter sehr eng mit dem Fresko zusammen und bildet somit eine von 2 Methoden der Wandmalerei. Zweiteres – das Malen in frischen, noch feuchten Putz – verlangt dem Maler ein hohes Maß an Arbeits-geschwindigkeit, Fachwissen und Kunstfertigkeit ab, da hier nicht nur die Vorbereitung des Grundes und der Farbträger kompliziert ist, sondern beispielsweise auch passende Pigmente ausgesucht werden, die nicht auf den Kalk reagieren und das Bild samt malerischem Aufbau muss gut vorbereitet werden. Die Tagesfrist, in der das Fresko aufgesetzt werden muss, ist für den mittelalterlichen Menschen in der Realität kaum einzuhalten.
Oft ist deshalb in der Antike und im Mittelalter eine Mischtechnik anzufinden, bei der Untergründe und grobe Strukturen in Fresko-, Details und Retuschen in Secco, also auf den schon getrockneten Grund aufgetragen werden. Sehr gut erkennt man bei den meisten der noch erhaltenen Fresken, dass die Seccobereiche dem Zahn der Zeit zum Opfer gefallen sind und nur das Fresko erhalten blieb. Eine noch erhaltene Wandmalerei in Seccotechnik findet sich übrigens direkt in Wien, die Neidhartfresken sind in dieser Technik ausgeführt.
Als Untergrund eignet sich besonders gut Kalkputz, der in 2 Schichten aufgetragen wird. Darauf wird dann zB mit Kaseinfarbe lasierend in maximum 3 Schichten die Farbe aufgetragen.