Stricken – Fingerkrämpfe

27.11.2011 von Rotschopf in Kleidung

Endlich habe ich Zeit gefunden, die historischen Stricknadeln auszuprobieren, die Roland für mich gemacht hat.
Da es leider keine (eindeutig als Stricknadeln zu erkennenden) Funde gibt in diesem Bereich, mussten wir uns bei der Rekonstruktion auf die wenigen Abbildungen des Handwerks stützen, die es gibt.

Am Ende war die strickende Madonna von Bertram von Minden (um 1400) die Abbildung, die am besten zu interpretieren waren.

Die Nadeln sind schmiedeeisern und daher relativ schwer im Vergleich zu modernen Nadeln. Eigentlich war ich ganz flink im Stricken, aber ich habe den Einfluss des Gewichts schwer unterschätzt. Damit man mit so langen, so schweren Nadeln stricken kann, braucht man ganz anderen Handbewegungen als mit modernen. Und um sie in Position zu bringen, braucht man viel mehr Kraftaufwand mit den Fingern.
Dabei haben sich meine Finger am Anfang sehr verkrampft, mit mehr Übung wird es aber besser und meine Maschen regelmäßiger. Das hier ist der dritte Anlauf, den ich starte, ich habe verschiedene Maschen ausprobiert.

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Naja, bis zur Rekonstruktion der vorhandenen Funde ist es auf jeden Fall noch sehr weit hin…