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Alle Posts aus der Kategorie "Kleidung".
Ihr seid ja hier normalerweise in den späten 1340er und frühen 1350er Jahren unterwegs, aber heute gibt es einmal was ganz anderes. (mehr …)
Ein Projekt, das ich so rein Spaßeshalber in der Pandemie angefangen hatte, ist nun endlich fertig geworden.
Ich wollte meine Broschier-Fähigkeiten im Brettchenweben noch etwas ausbauen und hatte recht hübschen fake Goldlahn erstanden, mit dem ich das jetzt unbedingt probieren wollte. Heraus gekommen ist ein Stirnbändchen (aka Filet oder Schapel) in einem hübschen himmelblau mit goldgelbem Rand. (mehr …)
Moment, ihr seid hier ja gar nicht auf dem Blog meines IG14 Kollegen Niklas, der Girdler! Nein, diesmal gibts auch mal hier einen ausführlichen Bericht, auch wenn natürlich Nikolaus wieder großen Anteil an diesem tollen Teil hat.
Meine Darstellung der Frau eines wohlhabenderen Handwerkers/Bürgers wird langsam, ganz langsam endlich Realität. Ein großes Projekt, das ich lange, lange aufgeschoben und an dem ich lange, lange gewerkelt hatte, ist nun endlich fertig. Ein Gürtel, der dieser Garderobe angemessen ist.
Ich hab ja irgendwie so ein Pech mit meinen Strumpfbändern, nachdem das erste lederne Paar verloren ging, ist nun auch mein gewebtes Paar endgültig verschwunden und es brauchte einfach neue und zwar gut flexible aus etwas rauherer Wolle, die sich schön an der Strumpfwolle festkrallt und schön breit gewebt, weil andere Materialien sich oft zusammenknüllen und dann unangenehm werden.
Ich hatte jüngst überaus überzeugenden falschen Goldlahn erworben und natürlich stehen jetzt einige Projekte auf meiner Liste, die ich immer schon einmal verwirklicht sehen wollte.
Eines davon ist ein goldbroschiertes Filetbändchen/Stirnbändchen, für das ich mich von einem Fund inspirieren hab lassen.
Ihr kennt ja schon meine diversen Abenteuer mit der Haarnetz Knüpferei. Das Netz zu knüpfen ist allerdings eher der kleinere Teil davon, ein mittelalterliches Haarnetz zu gestalten. Während es zB in den Londonfunden und auf Abbildungen immer wieder gänzlich unbestickte Exemplare gibt, ist die Masse der noch erhaltenen Netze großflächig bestickt.
Ja, die Kreativität meiner Titel lässt reichlich zu wünschen übrig, allerdings benutze ich meinen Blog ja auch gern als Recherchereferenz und es hat sich als äußerst lästig für die Schlagwortsuche herausgestellt, wenn der Titel nicht viel zum Inhalt sagt :-D
Hier möchte ich noch ein kleines Webstück vorstellen, das ich für eine junge Darstellerkollegin gefertigt habe.
Einiges zur Belegslage von textilen Stirnbändern (Schapel) habe ich ja in diesem Beitrag hier schon zusammengestellt.
Ein kurzer Dokumentationsbeitrag für eine kleine Spielerei:
Kurz zur Begrifflichkeit: Für das Haupt-Unterkleidungsstück gibt es wirklich unheimlich viele Begriffe. Hemd, Hemed, Wat, Phayt, Phait, Pfoad, Chemise, Smock usw. meinen großteils das gleiche. Typisch Österreichisch ist eben der Begriff Pfait oder Pfoad. Ich benutze hier zur leichteren Verständlichkeit im Text einfach Unterhemd oder Unterkleid.
Weil ich mein altes langärmeliges Unterhemd über die 8 Jahre, die ich es hatte, ziemlich zerschunden hatte, der Saum matschbraun und die Nähte ausgerissen waren, hatte ich es vor einiger Zeit komplett auseinander genommen und daraus ein ärmelloses Unterkleid mit Stützfunktion gemacht. Dazu hatte ich übrigens gar keinen Beitrag geschrieben, fällt mir gerade auf, wenn ihr aber mehr zur Konstruktion wissen möchtet, könnt ihr hier sehen, wie es gemacht wird.
So hatte ich jetzt für gute 2 Jahre so nur noch meine beiden ärmellosen Unterhemden übrig und die sind zwar in der Hitze toll, aber ein langärmeliges Unterhemd hat schon auch seine Vorteile, vor allem was das Schwitzen angeht, ist es sehr angenehm, wenn da um die Arme alles mit Leinen bedeckt ist unter dem Wollkleid.
Also hab ich das jetzt in diesem Winter nachgeholt.
Ach komm, einer geht noch für die #pluckingroses Challenge. :-D
Hier also ein „gemeines Weib“ (oder auch heimliches Weib) aus der zweiten Hälfte des 14. Jahrhunderts.