Ausflugstipp: Der Domschatz des Wiener Stephansdoms
Der Steffl, eines der bedeutsamsten Wahrzeichen Wiens und ein Paradebeispiel gotischer Dombaukunst, ist immer einen Besuch wert. Ob Ein Spaziergang rundherum, ein Besuch der Katakomben mit den Pestgräbern, der Blick auf den Neustädter Altar im Inneren, oder eine Turmbesteigung, er begeistert immer!
Am 3. Juli 2012 öffnete der Domschatz des Wiener Stephansdom ohne großes Aufsehen nach 60 Jahren erneut seine Pforten!
Rechts im Eingangsbereich des Riesenportals findet sich der kleine Aufzug, der den neugierigen Besucher auf die Westempore hinauf bringt. Bereits im Eingangsbereich erste Schätze für 14.-Jh.-Fans: Das Grabtuch Rudolfs IV., ein wunderschöner, golddurchwirkter Seidenstoff, versehen mit eingewebten geometrischen Mustern und arabischen Schriftzeichen. Gleich daneben das Original des ersten Porträts des Mittelalters, worüber Agnes euch die Tage noch mehr berichten wird.
Weiter geht der Rundgang mit einer Marienskulptur des 14. Jh., Monstranzen und Kruzifixen des 14.-16. Jh. und Wandbemalung in Form von Kreuzen, wie man es auch aus der Michaelerkirche oder dem Kreuzgang des Dominikanerkloster kennt.
Um den Hauptraum zu erreichen, muss der Besucher eine schmale Wendeltreppe hinabsteigen – und wird bereits auf diesem Weg mit einem privilegierten Blick in den Hauptraum der Kirche und einen „Blick von oben“ auf das Orgelkonstrukt belohnt!
Auf der Empore selbst liegt der Fokus auf dem 14.-17. Jh.: Gemälde, Handschriften, Skulpturen aber auch Kirchenschätze, welche der Besucher bestenfalls aus Büchern kannte, ohne die Chance es je im Original zu sehen, werden ausgezeichnet in Szene gesetzt. Dazwischen einzelne Objekte aus der Karolingerzeit.
Kurios: Langstielige „Hostienlöffel“ des 17. Jh., mit welchen während der Pest-Epidemie den Gläubigen die Hostie gereicht wurde.
Ein richtiger Schatz stellt im Bereich der Nordwand wohl die Wandbemalung von „Christus und den Heiligen“ aus der Mitte des 13. Jh. nahe des Ausgangs dar. Uns bisher nur aus Bildbänden (auch in der ÖNB verfügbar!) zur Wandmalerei in Österreich bekannt, ist diese Malerei gut auf der Empore versteckt – einziges Minus: Die untere Hälfte des Bildes ist leider durch die Orgel verdeckt…
Abschließend bleibt nur zu sagen: Absolut sehenswert!!!
Öffnungszeiten & Preise des Domschatzes im Stephansdom
Hier einige Impressionen, wobei dies nur einen Bruchteil des Domschatzes darstellt:
- Blick von der Westempore ins Nebenschiff
- Blick von der Westempore ins Nebenschiff
- Blick von der Westempore auf den (wegen der Fastenzeit) verhängten Altar
- Blick aus dem Hauptraum auf die Westempore
- Grabtuch (Hose?) Rudolfs IV., 1. Drittel 14. Jh.
- Grabtuch Rudolfs IV., 1. Drittel 14. Jh.
- Porträt Rudolfs IV., um 1365
- Typar des Siegels für das Wiener Domkapitel; Gemme aus dem 3. Jh. AD, heutige Fassung aus 1365
- links: Syrisches Pilgerflaschenartiges Gefäß, um 1280 rechts: syrisches Amphorenartiges Gefäß, um 1310
- Elfenbeinkästchen, 1. Hälfte 14. Jh.
- Kreuzabnahme, um 1320
- Wandbemalung, vermutlich 13. Jh.
- Ablassbrief, 22. Januar 1343
- Ablassbrief, 22. Januar 1343 (Detail)
- Vorchtenauer Missale, 1465, bzw. 1482
- Hostienlöffel aus der Pestzeit, 1679
- Vorchtenauer Missale, 1465, bzw. 1482, Bilddetail
- Zyklus von 7 gotischen Tafelbildern, 1390
- Zyklus von 7 gotischen Tafelbildern, 1390
- Zyklus von 7 gotischen Tafelbildern, 1390
- Zyklus von 7 gotischen Tafelbildern, 1390
- Zyklus von 7 gotischen Tafelbildern, 1390
- Zyklus von 7 gotischen Tafelbildern, 1390
- Zyklus von 7 gotischen Tafelbildern, 1390
- Maria mit dem Jesuskind und der Erbsenblüte, westälisch, Ende 14. Jh.
- Schwert des Hl. Ulrich, 14. Jh.
- Wandmalerei an der Nordwand der Westempore, Mitte 13. Jh.
- Wandmalerei an der Nordwand der Westempore, Mitte 13. Jh. (über Domschatz besichtigbar)
- Fragmente, Frühes 13. Jh.