Zuwachs im Kleiderkasten!
Endlich ist meine neue Cotte fertig!
Für Bildquellen zur optischen Passform der Kleidung um 1350 möchte ich euch auf unseren Beitrag zur Mode im 14. Jh. verweisen.
Als Material diente mit Färberwaid gefärbter Wollstoff, zum Nähen kam waidgefärbtes Wollgarn zum Einsatz.
Der Schnitt ist, wie meine grüne Cotte damals, den bahnenartigen, im Rumpfbereich sehr enganliegenden Zuschnitten der Herjolfnesfunde angelehnt.
Nachweise für Knöpfe im Bereich des Handgelenks finden sich in der österr. Frauenmode ab spätestens 1310 (vgl. Marienstatue aus NÖ im Prunkstall des Belvedere). Bis um 1350 beschränken sich in der österr. Malerei/Plastik Knöpfe bei Frauen auch sehr auf diesen Bereich. Je Ärmel habe ich 5 Stoffknöpfe verwendet. Deren Rekonstruktion basiert auf den Stoffknöpfen der Londonder Textilfunde.
Zur Versäuberung der Knopfpartie standen zwei Varianten zur Verfügung: Eine Seidenverbrämung wie in den Londonfunden, oder eine einfache Versäuberung mit der Singling-Nähtechnik nach Herjolfnes. Aufgrund der einfachen Darstellung habe ich mich schlussendlich für letztere entschieden.
Versuchsweise will ich im Laufe der nächsten Wochen auch noch einen mit Brettchen gewebten Abschluss für die Ärmel und Halsausschnitt machen, mal sehen wie ich dazukomme und ob es klappt!
Nun fehlt zum kompletten „Sonntagsensemble“ noch eine sehr einfach gehaltene Kruseler-Variante – einen Erstversuch auf Basis der Burgos-Textilfunde möchte ich demnächst starten. Da es heute nachmittag, als wir das Foto gemacht hatten, jedoch nur 3 Grad Plus hatte, habe ich bewusst eine den Halsbereich möglichst gut abdeckende Schleiervariante gewählt, bestehend aus Gebende, Schleier & Rise.