Diez ist von dem bade, Daz ist nieman kein schade
Das Gedicht vom Bade des Königs vom Odenwald (frühes 14. Jahrhundert):
Miner kuensten lade
Muez tihten von dem bade:
Durch wie vil sache badet der man
Daz will ich roten, ab ichz kann.
Die sinne haben mir geseit:
Einer bade durch reinikeit,
Der ander vor froste
Mere denne vor roste,
Der dritte gedenket, ez si nuetze,
Und badet fuer den urdruetze.
Wer will den vierden strafe?
Er badet, daz er geslafe.
Der fuenfte ist in der maze:
Er bat, daz man ime laze.
Der sehte badet ueber lut,
Daz in juecket die hut.
Der sibende badet gahe,
Daz man ime daz haubet twahe.
Der ahte ist niht da heime
Und badet langseime,
Biz man ime kleider wasche,
Daruem bat er niht rasche.
Der nuende badet uffer vart,
Daz man ime scher den bart.
Der zehende get auch dar
Und badet, daz er guet spar.
Der eilfte badet uf den sin,
Daz man lone fuer in.
Der zwelfte der hat witze:
Er badet, daz er geswitze.
Der drizehende ist also behaft
Und badet durch gesellescahft.
Der vierzehnde badet drinne
Und went, er suelle minne.
Den fuenfzehenden muet und badet auch,
Daz er geruewe, und flueht den rauch.
Dem sehtzehenden schueche swacht;
Er badet, biz mans ime gemacht.
Der sibenzehende [ist]wunt und nit ze geil
Und badet, daz er werde heil.
Der ahtzehende duenket ungeberde,
Er badet, daz er nuehtern werde.
Der nuenzehende giht: „ez mueze mir tuege“
Und badet, daz er getrinken muege.
Der zweinzigest muez des bades gern
Vor sinen schuldern:
Wenn er sie niht zue rihten hat,
So birget er sich in daz bat
Hertzoge von Sahsen schanden on,
Er giht, er habez auch geton.
Nu ist daz bat so manigvalde –
Daz tiht der kuenig vom Otenwalde.
Ade. Ade. Ade. Ade.
Diz ist zu vom bade.