Gelbe Schleier und Gebende – Yellow veils and filets

23.10.2023 von Rotschopf in Kleidung, Literatur und Quellenrecherche, Pflanzenfärben

Ich stelle auf dieser Seite eine Belegssammlung für safran gelb gefärbte Schleier und Gebende an.

On this page I collect evidence for saffron yellow veils and filets (Sources in middle high german or early new high german mostly)

Etienne de Bourbon (1180-1261):

„Wenn das Herdfeuer angezündet wird, dann ist die rote Farbe ein Zeichen des Feuers, das ist oder das war. Auf die selbe Weise sind die gelben Schleier Zeichen dafür, daß dort die Glut der Wollust schwelt oder schwelte. Und an diesen Zeichen erkennen die Männer leichtfertige Frauen und fallen diese an.“

 

Berthold von Regensburg (1210-1272):

„Sam die jüdinne und als die üf dem graben gent und als pfeffinne: anders nieman sol gelwez gebende tragen.“

„So habent die frouwen mit dem gelwen gebende groezer arbeit, denne die die müete clech ein wizez treit, wan ir eteliche legent daz jar wol halbezu dar an, niur an daz gebende, niur an sleir“

„Und ir get mit tüechelinen umbe: daz zwicket ir hin, daz zwicket ir her, daz gilwet ir hin, daz gilwet ir her, unde leget allen iuwern fliz dar an und iuwer wile.“

Ir frouwen, ir machet ez ouch gar ze noetlichen mit iuwerm gewande, mit gelwen sleigern, mit gebende, so mit röckelinen, so mit dem gange ze der kirchen zuo dem opfer etc. Ir habet ouch vil maniger hande höhvart, der ir wol gerietet“

„Ir frouwen mit dem gelwen gebende, lät iur höchvart in derkirchen“ 

„Und ir frouwen mit den gelwen gebenden, erbarmet iuch über iuwer eigen sele mit der wären riuwe“

„Ir tiuvel, höchvart hat iuch alle zuo der helle bräht und also bringet sie alle tage ein michel teil dar, und aller meiste iuwer frouwen, mit ir gelwen tuochlachen. Da get ir mite rehte sam ir mit dem tiuvele gestriten habent. Vi unflät, ir frouwen lat iuwer unflät da heime, wir haben an den tiuveln unflät genuoc hie. Ir verdienet mit iuwern gelwen tuochlach, daz ir vil lihte niemer mer bekeret mugent werden. Pfi gelwer tot, wan rehte also get ir als ein gelwer tot und als ein gelwer Jude.“

 

Johann Geiler von Kaysersberg (1445-1510):

„Item, die Weiber tragen gelb Schleier alle Wochen, so müssen sie die Schleier waschen und wiederum gelb färben. Darumb so ist der Saffran so thür, daz ist ein gewisse Wahrheit, es ist ohn Zweiffel Gott mißfällig.“

„Die weiber ziehen in jhren schleiern daher unnd haben fie auffgesprintzt neben mit zwo ecken oder spitzen, gleich eine Ochsenkopff, mit den hörnern, un lasen den schleier kaum zwen zwerch finger vö dem kien hangen, zwitzern alfo daher, gleich als wan jhn das kien in einem haffenring hienge. Deszgleichen tragen sie auch gaele schleier, so gleich den hellischen flammen sein, die selben streichen unnd stercken sie zum offtermal, damit sie den huren spiegel desto basz moegen zieren und herausz schmucken.“

„Es ist ein gemein Sprichwort, das man über frisch fleisch kein gaelen pfeffer machet, sonder über das schmeckend und stinckend: Also ist es auch mit alten runtzelechten weibern, die da gaele schleier tragen, die sehen herausz, als ein geraucht stuck fleisch auszeiner gaelen brueen.“

„Daz sie ein taetelin an dem libe hat, eintweder die gelsuht oder ein anderz daz im gliche ist: du weist wol waz ich da meine. Ez ist ein mälflecke, den sie mit dem gelwen gebende vertiligen wil: man muoz einen unflät mit dem andern verdecken.“

 

Heinrich von Langenstein (1345-1397):

„Von slairn die die fraw gilbent und verbent. Ez ist eze meiden daz gelbew varb an slairn und alle zierd an weibleichen gepent ze meiden und ze straffen sey.  … Ein fraw tregt darumb gepent auf iren haupt daz man dapay erchenn daz si dem man vndertänig sol sein und der man über si man beweist es auch damit und ist ain zaichen dez ersten prechen und übervarn des gepots ein anvanch het von dem weib darumb tragend frawn gepent daz man sie mug erchennen von irem mannen und die man tragent chains“ (Hs. Nat. Bibl. Nr. 2997, 79 a.)

 

Gedicht „Du Mercier“ (13. Jahrhundert):

 […] I have fair little chains of steel; I have good cords for viols; I have wimples dyed in saffron; I have needles enchased; I have cases for jewels[..]
aus Fabliaux inedits tires du Manuscrit de la Bibliotheque du Roi, No. 1830 ou 1239, par A.C.M. Robert, Conservateur de la Bibliotheque Royale de Sainte-Genevieve, Original in latin