Des Menschen bester Freund

27.08.2017 von Rotschopf in Realien

Seit Frühling gehört meiner kleinen Wiener WG zwischen meinem Mann, mir, 3 Mäusen, 50 Zwerggarnelen und 4 Vampirkrabben noch eine weitere Mitbewohnerin an.

Nun muss unsere kleine Promenadenmischung natürlich auch auf alle möglichen Reenactment Events mit und da war mir das moderne Hundegeschirr dann doch ein Dorn im Auge.

Ich habe mich also ein bisschen umgesehen nach historischen Hundeleinen und Halsbändern und es tat sich eine große Zahl an Möglichkeiten auf. Eine Variante aus einem Spielkartendeck um 1430 aus Stuttgart gefiel mir aber aufgrund ihrer simplen Ausführung besonders gut zum Ausprobieren historischer Halsbandlösungen. Es handelt sich um einen einfachen Lederriemen mit 2 Löchern an den Enden, der mit einer Schlaufe an der Leine auf- und zumachbar ist.

Und so hab ich das dann umgesetzt:

 

 

Damit sie für diese Fotos stillgehalten hat, musste ich mit Belly rubs bezahlen :-)

Und über den Winter werde ich wohl noch mit Nikolaus sprechen für ein hübsches Halsband aus pflanzengefärbtem Leder mit Beschlägen, einem Ring und einer Schnalle.

 

Achtung: Ein Halsband ist die historische Lösung. Es ist auch für viele Hunde heute noch eine gute Lösung. Das heißt aber nicht, dass es die ideale Lösung ist für jeden Hund. Informiert euch ausführlich über die Vor- und Nachteile von Halsbändern und die Vor- und Nachteile von Geschirren (die es im Mittelalter noch nicht gibt) und lasst euch notfalls vom Hundetrainer eures Vertrauens dazu beraten. Das Wohlbefinden des Hundes geht hier in jedem Fall vor. Besonders gefährlich kann so ein Halsband sein, wenn der Hund an der langen Leine ist und sich gern mit viel Schwung in diese wirft. Daher werde ich auch in Zukunft auf Veranstaltungen zum Geschirr wechseln, wenn unser Hund an der langen Leine toben darf.

 

Hier ein toller Artikel zu historischem Hundeequipment

Hier meine Pinterest Sammlung zum Thema

Ein Artikel zu Hunden im Mittelalter

Ein Artikel zu Hunden in Früh- und Spätmittelalter

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