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Obwohl das an der von Wien nach Mariazell führenden Via Sacra gelegene vom Babenbergerherzog Leopold VI., dem Glorreichen, gegründete Zisterziensterstift Lilienfeld bereits im 13./14. Jh. von herausragender Bedeutung war, haben sich nur wenige mittelalterliche Kunstschätze, wie beispielsweise die berühmte Concordantiae caritatis (um 1350) von Abt Ulrich von Lilienfeld, über die Jahrhunderte erhalten.
Auf einer Anhöhe gelegen, sieht man die gotische Wallfahrtskirche Maria Straßengel bereits von einiger Distanz aus. Spätestens seit Beginn des 13. Jh. (vermutlich jedoch bereits etwa um die Mitte des 12. Jh.) existierte eine Kapelle an der Stelle der heutigen Kirche, der Grundstein zum Kirchenbau selbst wurde am 8. Dezember 1346 gelegt, 1355 war der Bau bereits so weit fortgeschritten, das er geweiht werden konnte. Herzog Rudolf IV stiftete am 9. März 1365 das Ewige Licht sowie eine Ewige Messe für den Gnadenaltar – dese Geste wird heute mit der Vollendung des Ostturms in Verbindung gebracht. 1366 waren die Bauarbeiten vermutlich abgeschlossen, im 15. Jh. sowie im Barock wurde der Bau erweitert bzw. ausgebaut.
Am Rückweg unseres Kultururlaubes machten Rotschopf und ich einen kurzen Zwischenstopp in der gotischen Judenburger Magdalenakirche.
Um 1350 herum wurde der gotische Bau begonnen und der Innenraum wurde vom „Meister Franziskus von Judenburg“ mit Wandmalereien, aus dem Zeitraum von 1370-90, versehen, welche einer einzigen Ausstattungsphase entstammen. Der Maler, einem von Werken des Vitale da Bologna und des Tommaso da Modena geprägt, ist nicht nur für die Ausmalung der Magdalenakirche verantwortlich, sondern es finden sich auch Fresken aus seiner Werkstatt, im Gebiet seines Tätigkeitsfeldes Murtal, an der Gösser Stiftskirche, der Grazer Leechkirche (um 1370), in der Stadtpfarrkirche von Murau (1377 datiert) und darüber hinaus im Gurker Dom.
Hier Teil 2 vom Gurker Dom…
Doch zum Einstieg gehen wir ein wenig in die Entstehungszeiten des Doms zurück. Spaziert man von außen um den romanischen Kirchenbau, eine dreischiffige Pfeilerbasilika mit doppeltürmiger Westfassade, herum, sollte man sich die Zeit nehmen, um sich die einzelnen Sandsteinquader etwas genauer zu betrachten, in welche noch heute erkennbar verschiedenste Steinmetzmarken eingeritzt sind. Diese Markierungen dienten zur Entlohnung der Arbeiter am Ende des Tages.
Eigentlich ist bereits wieder ein halbes Jahr vergangen, seit Agnes und ich uns im Zuge des Wochenendes in Sachsenburg einen kurzen Kultur-Urlaub in Ktn./Stmk. gegönnt hatten.
Daher also nachträglich viele Bilder, aus dem kulturell traumhaften, im 12. Jh. im hochromanischen Stil erbauten Dom zu Gurk mit seinem dazugehörigen Dom und den unzähligen Fresken aus dem 13.-15. Jh.. Um das ganze übersichtlich zu gestalten – und auch eure Aufnahmefähigkeit bei all den tollen Details nicht überzustrapazieren, werde ich die Bilder auf mehrere Artikel aufteilen!
Der Dom wurde 1174 geweiht, zeitgleich wurden die Gebeine der Hl. Hemma von Gurk, der auch der im Kircheninnenraum liegende „Hemmahut“ (angeblich um 1300 oder 1360 herum – widersprüchliche Aussagen der Literatur!) zugeschrieben wird, in die von 100 Säulen getragene Krypta verlegt. An den Dom angeschlossen liegt das Stift Gurk, das bis 1792 das Domkapitel, und danach verschiedene Orden beherbergt hatte.
Mitten im Grünen liegt, umgeben von einem Friedhof, die kleine Michaelskirche in Feldkirch-Tisis (Vlbg.). Die Kirche des ehemalige Haufendorfs, und 1925 in Feldkirch eingemeindete, Tisis wird erstmals 1218 urkundlich erwähnt, 1442 fand eine Weihe statt.
An der Fassade des Langhauses findet sich ein Fresko des Hl. Georg mit Drachen aus der 2.H. des 14. Jh.; weitere Fresken um 1450 zeigen die Anbetung der Hl. Drei Könige, die Kreuzigung mit Maria und Johannes, sowie die Auferstehung des Christophorus. An der Ostseite der Sakristei sind Freskenreste mit Johannes der Täufer, Maria mit Kind, hl. Michael, Stifterfamilie und Wappen aus dem 16. Jahrhundert.
An der „Alten Hauptstrasse“ in Bludesch-Zitz (Vlbg.) liegt die kleine Filialkirche zum Hl. Nikolaus. Sie ist eines der ältesten und wertvollsten Kirchenbauwerke Vorarlbergs. Dieser romanische Bau war vermutlich im 9. Jh. Teil des an diesem Ort befindlichen Königshof. Archäologische Grabungen ergaben 1966 einen Vorgängerbau aus dem 9./10. Jh. mit gleichen Ausmaßen wie die heutige Kirche mit Rundapsis und Chorschranken. Im 13. Jh. wurde der Turm hinzugefügt, 1630 wurde der Innenraum durch einen Rechteckschor, Altäre und eine Kreuzigungsgruppe am Triumphbogen. Im 19. Jh. in Vergessenheit geraten und dem Verfall preisgegeben, ehe man 1948 die großflächigen Wandmalereien aus dem 1. Drittel des 14. Jh. entdeckte. Damals erfolgte Restaurierungsmaßnahmen erwiesen sich jedoch als nicht erfolgreich, wodurch eine neuerliche Sanierung und Konservierung unter Aufsicht des BDA zwischen 2002 und 2005 nötig wurden.
Nach endlos erscheinenden Kurven gelangt man endlich ins idyllische Örtchen Viktorsberg, in Vorarlberg. An einem über dem Ort trohnenden kleinen Plateau liegt das Kloster Viktorsberg. Das heute noch sichtbare Gebäude des Minoritenkloster, heute ein Seminar- und Kulturzentrum, wurde 1384 von Graf Rudolf V. von Montfort-Feldkirch gestiftet, und bestand bis zu seiner Aufhebung 1785. Allerdings ist bereits seit dem 9. Jh. ist Viktorsberg durch das Wirken des Hl. Eusebius als Zentrum geistigen und geistlichen Lebens nachweisbar und ist damit das älteste Kloster Vorarlbergs.
In Bregenz befindet sich am Gipfel des Martinsberg der sog. Martinsturm. Der Martinsturm, mit dessen Bau noch im 13. Jh. begonnen worden war, ist ein Eckturm der Oberstadtbefestigung Bregenz und gehört zum Hof der Grafen von Bregenz. Im 1. Obergeschoß des Turms wurde im Laufe der 1. H. des 14. Jh. 1362 eine Kapelle gestiftet. Die Ausmalung der Fresken an der Ostwand hatte seinen Abschluss Urkunden zufolge am 25.5.1363, die Hauptausmalung des Innenraums war vor 1365 beendet. Die Freskierung der Nische und Teile der Ausmalung an der Südseite könnte bauhistorischen Untersuchungen zufolge, sogar noch etwas älter zu sein. Aus dem Zeitraum um 1375 stammt der Ritter an der Westwand, die Hl.Dorothea (oder Elisabeth?) an der Südwand dürfte um 1400 entstanden sein
Wie bereits vor einer kleinen Ewigkeit erwähnt, hatte ich diesen August genützt, um neben Verwandtenbesuche auch ein wenig das vorarlbergische „Ländle“ nach Bildmaterial des 14. Jh. zu durchforsten. Und tatsächlich fand sich – neben der für mich zugegebenermaßen eher uninteressanten, und daher „links liegen gelassenen“ 15.-16.Jh.-Quellmaterialien – eine große Menge an hochgotischen Wandmalereien in der Gegend!
In Nüziders versteckt sich eine kleine, frühromanische Kapelle. Von der Straße her nicht sichtbar, sind unter dem Vordach deren Westseite sind Spuren gotischer Wandmalerei in zwei Schichten erhalten.