Ein einfacher Spinnrocken

03.11.2017 von Rotschopf in Equipment und Sachkultur, Realien, Textilverarbeitung

Ich hatte ja, wann immer ich bisher gesponnen hab, immer aus der Hand gearbeitet (was in Zug und Ubahn natürlich völlig ausreicht) oder einen Spinnrocken geliehen bzw von meinem modernen Spinnrad abgenommen. Damit war ich schon länger nicht zufrieden und im Zuge meines Themeninteresses an Schäferabbildungen dachte ich darüber nach, mir doch noch einmal einen ganz einfachen zuzulegen (und später noch mal einen tollen mit so richtig schönen Drechselarbeiten und auf einem Steher).

Der Besuch von Schloss Gottorf im Sommer brachte mir dann endlich den fehlenden Anstoß.
Dort gibt es nämlich tatsächlich einen ganz simplen Spinnrockenfund. Man kann richtig noch die Astknubbel sehen und es ist einfach nur ein glatt gemachter Stecken, der unten ein paar Halterillen hat. Perfekt!

 

Verwendet hab ich dann einfach einen möglichst geraden Ast aus dem Gestrüpp vor dem Haus, vermutlich eine junge Esche, könnte aber auch Pappel sein. Den hab ich entrindet und soweit möglich begradigt und abgeschliffen.

Oben und unten noch kleine Details.

Und schon kann er bestückt werden. Dabei habe ich mich grob an dieses Tutorial hier von Katrin Kania gehalten, habe aber auch verschiedenste andere Methoden gesehen. Ich denke, es gibt keine „richtige“ Art es zu machen, ich werde das jetzt einfach mal ausprobieren, wie es mir am leichtesten fällt.

 

Und so sieht der dann in Action aus.

  

 

Weitere Informationen:

Sammlung von Abbildungen mittelalterlicher Spinnrocken

Allgemeines zum und Spinntechniken mit dem mittelalterlichen Spinnrocken

Artikel zur mittelalterlichen Spinntechnik von den Sorores Historiae

Videos zur Technik des mittelalterlichen Spinnens

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