Herrenausstattung von 0 auf 100 – Teil 5, die Gugel
Ich tu jetzt einfach mal so, als würdet ihr nicht bereits seit Februar auf den letzten Teil meiner Serie warten (der Rock) und schiebe hier einen Teil ein, der eigentlich gar nicht vorgesehen war, den ich aber einfach mal schnell eingeschoben hab, weil ich ein paar Stunden frei hatte, andere Projekte aus verschiedenen Gründen „on hold“ sind und ein Projekt brauchte, das schnell und einfach zu Ende zu bringen ist.
Aus Stoffresten habe ich für meinen Mann noch eine schnelle Gugel eingebaut.
Kurz zu den Quellen (davon gibts natürlich zahlreich in ganz Europa, hab ein paar Ö-nahe rausgesucht):
Lilienfelder Chronik um 1349 auch noch mal hier und hier sogar mit Glockerl oder Quasterl am Zipfel
Und noch mal, aber als Hut getragen
St Johann im Dorfe, Bozen um 1360
St Pölten, Cod 1203 um 1340 und hier noch mal als Hut
Speculum Humanae Salvationis um 1340
Stift St. Lambrecht, Cod 714, um 1345
Fresko der Kirche in Hosin, Böhmen um 1325
Für den Zuschnitt hab ich einen aus den massig vorhandenen Originalschnitten zum Vorbild genommen. Habe also 2 Rechtecke ausgeschnitten und einen kleinen „Haken“ unter dem Kinn ausgeschnitten sowie je eine Gere auf den Schultern eingefügt.
Im Nachhinein finde ich den Halspart etwas zu lang und ich überlege, vorn oder hinten noch einen weiteren Keil einzusetzen, damit sich das Ganze nicht gar so schoppt um die Schultern herum oder ob ich sie besser unten kürze. Aber alles in allem bin ich ganz zufrieden mit dem Sitz. Er kommt grad noch mit dem Kopf rein, der Schnitt liegt an Hals und Kopf gut eng an, der Ausschnitt ums Gesicht herum passt perfekt und auch als Gugelhut lässt sich das Ding sehr gut tragen, alles, was man von einer Gugel will also.
Material sind krappgefärbter Wollköper (aus unserer allerersten Krappfärbung, die damals sensationell schief ging, aber ein wie ich finde hübsches gedecktes orange gemacht hat, das man auf den Bildern am Besten auf dem mit dem Gugelhut erkennen kann), gefüttert mit feiner waid gefärbter Wollleinwand, genäht mit Walnuss- und indigogefärbter Seide. Alles im Grunde Resteverwertung und damit kostenfrei für mich. Da freut sich doch das Reenactorherz!
Die anderen Teile der Serie:
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