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Alle Posts aus der Kategorie "Anleitungen".

Bei der Rekonstruktion von mittelalterlichen Lebenswelten und insbesondere mittelalterlicher Kleidung gilt es immer, eine feine Balance zu bewahren. Grade wenn man keine 20 mehr ist, stellt sich bei der Suche nach dem realistischen Bild einer Zeit für den Besucher auch immer die Frage nach den Figuren der mittelalterlichen Gesellschaft, die nicht der aktuellsten Mode gefolgt sind, die körperlich arbeiten, stark religiös sind oder generell eher konservative Ansichten pflegen. Dass es Menschen mit konservativem Blick auf modische Strömungen gibt, das stellen wir ja immer wieder fest, wenn wir zeitgenössische Moralschreiber heranziehen, wenn wir Luxusgesetze und Kleiderordnungen konsultieren und wenn wir Erbregister und z.B. weltliche Briefkorrespondenz lesen.

Aber die Entscheidung, welche Kleidungselemente zu einem bestimmten Zeitpunkt in einer bestimmten Region als konservativ oder fashion-forward wahrgenommen wurden, ist immer eine schwierige. Man wägt zwischen weltlicher und religiöser Malerei, zwischen dem, was Moralschreiber anprangern und was sie befürworten, zwischen lokaler Tradition und ausländischen Einflüssen.

Gerade plane ich an einem modischen, ziemlich ungewöhnlichen Kleidungsstück für meine Handwerkersfrau um 1350 und bei der Recherche bin ich auch über viele, viele Abbildungen gegangen, die sehr viel rückständiger waren, als das in anderen Ländern zu dieser Zeit schon möglich war, was man vereinzelt auch schon in der lokalen Kunst sieht. Ohne Frage gibt es auch noch diese Strömungen in der Modewelt meiner Zeit.

Ich beschloss daher, um mein Repertoire zu erweitern, müsste ich auch eine Variante des Suckls machen, das diese Weltsicht widerspiegelt und habe dieses dazwischengeschoben.

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Ihr kennt vielleicht unseren früheren Artikel zum Auslassen von Rindertalg für Talglichter. Nach guten 8 Jahren Veranstaltung hatten wir den letzten Rest unseres selbstgemachten Talgs verbraucht und brauchten neue Vorräte (natürlich hatten wir dazwischen auch noch reinen Talg zugekauft).

Da bot sich unsere Veranstaltung in Bärnau wunderbar an. Ich hatte 5 kg Rinderkernfett beim Metzger bestellt.

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Ein Butterfass

13.09.2016 von Rotschopf in Anleitungen, Historisches Kochen

Belebungen sind immer so eine Sache. Ihr eigentlicher Sinn ist ja, historisches Alltagsleben möglichst ungestört zu zeigen und für den Belebungs-Puristen sollte es bitteschön möglichst wenig Schauhandwerk, Schautisch oder verbaler Vortrag sein. Dafür braucht man aber auch eine Menge Werkzeug und Alltagsgegenstände, die man oft in den Freilichtmuseen nicht findet.

Ein so ein Ding ist das Butterfass.

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Auf unserer Veranstaltung im Museum Tiroler Bauernhöfe am letzten Wochenende durfte ich auch einen Vortrag halten über Haarpflege und Frisuren, diesen habe ich nun zu digitalem Papier gebracht, damit ich auch für die Zukunft öfter mal hierauf verweisen kann.

Bitte klickt unbedingt die Links im Text an, um zu weiterführenden Artikeln, den begleitenden Bildquellen und interessanten Anleitungen zu kommen.

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Ich tu jetzt einfach mal so, als würdet ihr nicht bereits seit Februar auf den letzten Teil meiner Serie warten (der Rock) und schiebe hier einen Teil ein, der eigentlich gar nicht vorgesehen war, den ich aber einfach mal schnell eingeschoben hab, weil ich ein paar Stunden frei hatte, andere Projekte aus verschiedenen Gründen „on hold“ sind und ein Projekt brauchte, das schnell und einfach zu Ende zu bringen ist.

Aus Stoffresten habe ich für meinen Mann noch eine schnelle Gugel eingebaut.

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Ich möchte euch heute nur einen kleinen Einblick geben in mein neues Hobby im Hobby, das Filetknüpfen. Bare with me, für euch ist das vielleicht ein alter Hut, aber ich bin grad ganz begeistert.

Leider ist dazu online nicht so viel zu finden, wie man sich wünschen würde. Vor allem nicht, wenn man eine mittelalterliche Knotentechnik verwenden möchte, denn genügend Omis gibt es da draußen scheinbar noch, die wirklich hübsche Tischdeckchen in der Technik machen. Sehr weitergeholfen hat mir dann diese Anleitung hier von Via Nostra (vielen Dank!), die sich nach Therese de Dillmont und Katrin Kania richtet.

Und ich hab einfach mal meinen Mann gebeten, einmal mitzufilmen, wenn ich netze.

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Historische Farben

11.05.2016 von Rotschopf in Anleitungen, Malerei

Da die Frage mir in diversen Foren und Facebookgruppen so derart oft unterkommt, habe ich mich aufgemacht, hier ein paar mögliche Mischungen von Farben für die praktische Anwendung im Hobby anzuführen, die historisch belegt oder im Mittelalter nachweislich erhältlich sind.

Bevor ich hier anfange möchte ich noch einmal auf die Literaturtipps und die Verweise auf ganz am Ende des Artikels aufmerksam machen, diese haben mir unheimlich viel beigebracht.

Zu den einzelnen Mischungen: In der Malerei gibt es keine festen Regeln. Jeder Maler findet für seine Anwendungen seine eigenen Mischungsverhältnisse, Rezepturen und für jeden Zweck die richtige Konsistenz für seine Arbeit. Es gilt, sich und das Material auszuprobieren. Lernt die vorgegebenen Mischungen und ihre Eigenschaften kennen und versucht dann selbst, eure Mischungen zu finden.

Vorbereitung der Oberfläche:

Viele Oberflächen (Holz, Papier, Pergament, Leinwand) kann man mit der Anwendung von Gesso vorbereiten auf den Farbauftrag. Gesso kann aus verschiedensten Mischungen bestehen. Meist nutzt man Kreidepulver, weißes Pigment (Bleiweiß) oder Gips und mischt dieses mit Leinöl-Standöl oder Hautleim in viel Wasser gelöst. Die Oberfläche wird dadurch weißer, die Farben darüber brillianter. Und die Farbe erhält einen besseren Untergrund für die Anhaftung.

Liechtenstein M2_2014-04-05_2144__1840_1984 (mehr …)

Ihr könnt euch einige Tipps und Kniffe zur Online Recherche jetz auch im Ton meiner zuckersüßen Stimme auf Youtube zu Gemüte führen:

Scherz beiseite. Ich hatte die großartige Gelegenheit, mit Arnulf dem Schandmaul für ein Video für seinen Youtube-Kanal Kawau TV zusammen zu arbeiten und hab ein Video aufgenommen zu meinen Lieblings-Recherche-Seiten im Internet, die für Anfänger im Hobby tauglich sind. Mehr Tipps findet ihr weiterhin auf unserem Anfängerleitfaden sowie unserer Linkseite.

Anlässlich des „Straw hat month“ April hab ich mich wieder an ein liegengebliebenes Projekt gesetzt, den Strohhut in der Technik der Lengbergfunde. Den hatte ich eigentlich im August schon auf der Bachritterburg begonnen. Da ich kürzlich für eine andere Darstellung von mir mit Hüten aus Strohborten experimentiert hatte, hatte ich noch sehr viel Material übrig.

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In diesem Post möchte ich einige Inhalte unserer und anderer Seiten verlinken, mit denen Anfänger im Living History Hobby (mit Schwerpunkt 14. Jahrhundert) ihre Freude haben könnten. Es ist in Wahrheit nur eine Auswahl all der Inhalte, die wir hier für euch anbieten. Aber wir haben hier diejenigen gewählt, die für blutige Anfänger die entscheidenden Tipps geben können.

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