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Die Veranstaltung
Einführung:
Das populäre Geschichtsbild ist noch immer eine Geschichte des Mannes: Der Mann als Krieger, der Mann als Herrscher, der Mann als Politiker, der Mann als Revolutionär, der Mann als Leistungsträger, der Mann als Kunst- und Kulturschaffender. Diese Vorstellungen sind in den Köpfen der Gesellschaft fest verankert. Befördert wird das durch Hollywood, historisierende Events wie Mittelaltermärkte, und tatsächlich auch viele Reenactment-Veranstaltungen durch die Epochen, bei denen Kampfhandlungen und Waffen- oder Rüstungsschauen immer einen besonderen Anziehungspunkt darstellen. Die Geschichte der Frau hingegen scheint im allgemeinen Geschichtsbewusstsein erst im frühen 20. Jahrhundert mit dem Kampf um Gleichberechtigung zu beginnen – und der ist freilich noch nicht abgeschlossen.
Doch was ist mit den Jahrzehnten und Jahrhunderten davor? Konnten Frauen auch damals schon Geschichte schreiben? Und wenn ja: Wie? Diesen Fragen widmet sich die Multi-Period-Veranstaltung „Weibsbilder. Frauen schreiben Geschichte“ am 18.-20. Mai 2024 im Geschichtpark Bärnau-Tachov.
Das Museum Tiroler Bauernhöfe lädt zur Zeitreise ins 14. Jahrhundert ein. Im Gelände rund um den historischen Ötztaler Hof wird vom 06.-07. August 2016 das Mittelalter wieder lebendig.
Von den Veranstaltern des bekannten österreichischen Mittelaltermarktes wurden wir in diesem Jahr angefragt, um historisches Handwerk vorzuführen. Obwohl Marktgeschehen ja sonst nicht unser Metier ist, sagten wir zu und freuten uns auf die Gelegenheit, unser Repertoire zu erweitern.
Am 15. Und 16. August 2015 hat sich die IG14 mit Mitglieder der Gruppen Ausfall Tirol und Niedertor mit Gefolge aus Südtirol zusammengeschlossen, um mittelalterliches Leben in einen der Höfe des Museums Tiroler Bauernhöfe in Kramsach zu hauchen. Im Vorfeld waren wir bereits von der Offenheit für unsere Ideen und Ideale seitens der Museumsleitung begeistert und entsprechend gefreut hatten wir uns auf dieses Wochenende.
Hier unser Veranstaltungsbericht und Fotos
Lange Zeit wurde das Thema Kindheit im Mittelalter von der Forschung recht stiefmütterlich behandelt. Man schrieb den Menschen der Gotik eine gewisse Gleichgültigkeit gegenüber ihrem eigenen Nachwuchs zu, machte die hohe Kindersterblichkeit gewissermaßen zur Ursache für eine Nichtbeachtung der Kindheit als eigenen Lebensabschnitt. Auch das im 13. und 14. Jahrhundert florierende Ammenwesen schien nach außen hin ein Symptom für die fehlende Zuneigung zu nächsten Generation zu sein.
Die neueste Forschung hingegen hat sich massiv der Aufarbeitung historischer Quellen zum Thema Kindheit zugewandt und zeigt nun ein völlig anderes Bild. Von kirchlichen Ratgebern in Forn von medizinischen Traktaten zur Geburt und Säuglingspflege, über die erstarkte Mittelalterarchäologie, die eine Fülle von Spielzeugen ans Licht bringt, bis hin zu den liebevoll geschriebenen Briefen und Chronikeinträgen aus dem familiären Umfeld des Spätmittalters wird nun ein weitaus realistischeres, von Liebe, Sorge und Zuneigung geprägtes Bild gezeigt.
Schon die Schwangerschaft und die anschließende Geburt ist in zahlreichen Quellen ein damals immer wieder aufgegriffenes Thema – eine Vermengung christlicher Lehren, überliefertem Volks- und Aberglauben sowie einem aufkeimenden wissenschaftlichen Interesse.
Während die Hochgotik noch geprägt von nachbarschaftlich begleiteten Hausgeburten ist, sind mit der beginnenden Spätgotik bereits die professionellen Hebammen bereit in den Vordergrund zu treten, wenngleich diese erst mit dem Ausklingen des 15. Jahrhundert auch Zutritt in die geschlossenen Kreise des medizinischen Wissens der damaligen Zeit erhalten. Allerdings war die Kirche so gezwungen, ihre Lehren in Bezug auf das Thema Schwangerschaft und Geburt immer wieder zu überarbeiten, Richtlinien zu Geburtskomplikationen und Totgeburten zu erlassen und sich auch mit den Phasen der ersten Lebensjahre zu befassen.
Man gliederte die Kindheit, ebenso wie das ganze Leben des Menschen, in unterschiedlichen Phasen und bemühte sich jedem Abschnitt eine entsprechende Förderung zukommen zu lassen. Gerade die kirchlichen Quellen drängen nach einer Förderung der christlichen Werte in jeder Lebensphase und werden so zum Begleiter durch die mittelalterliche Kindheit.
All diese Aspekte sollen nun natürlich auch Eingang in die historische Darstellung mittelalterlichen Lebens finden. Da unsere Gruppe, die „Interessensgemeinschaft 14.Jahrhundert in Wien (IG14)“ sich derzeit in der glücklichen Lage befindet Kinder in nahezu allen dieser definierten Kindheitsphasen, vom „Wickelkind bis hin zum Lehrbuben“, zu ihren Mitgliedern zählen zu dürfen, wollen wir das Thema „Kindheit im Mittelalter“ also zu einem Schwerpunktthema unserer Belebung der Bachritterburg Kanzach am 18.-19. Juli 2015 machen.Während unser jüngstes Mitglied also die erste Phase der Kindheit „darstellen“ wird, ausgerüstet mit Repliken der ersten und frühen Kinderspielzeuge und unterstützt durch das historische und moderne Wissen einer Hebamme, setzt sich die Darstellung der Kindheit über die frühe, durch Spiel und persönliche Freiheit geprägte Phase fort und findet im Alter der Heranwachsenden, die bereits in die Welt der Erwachsenen hereinblickenden, ihren Abschluss.Von der Kleidung über die verwendeten und zur Verfügung stehenden Spielzeuge bis hin zu den ersten häuslichen und handwerklichen Aufgaben sollen alle Aspekte der Kindheit in unserer Darstellung einen Platz finden. Die hoffentlich begeisterte und produktive Mitarbeit unserer jüngsten Mitglieder wird zwar erwartet, kann aber natürlich nicht garantiert werden – So wie damals auch.
Weiters wollen wir zeigen, dass das Thema Spiel auch bei den Erwachsenen nie aus dem Fokus der Unterhaltung rückte. Daher wird auch das in zahlreichen historischen Quellen thematisierte sportliche Spiel und das allgegenwärtige Glücksspiel Thema der Belebung sein.
Über euren Besuch freuen wir uns bereits jetzt!
„mit ir baider aerbait gewunnet sû spise und klaît – Bauernleben im 14. Jahrhundert“
Das Museum Tiroler Bauernhöfe lädt zur Zeitreise ins 14. Jahrhundert ein. Im historischen Ötztaler Hof wird vom 15.-16. August 2015 das Mittelalter wieder lebendig.
Lange haben wir die Männer da draussen „diskriminiert“, wie wir heute von einem lieben Bekannten angeklagt wurden, da wir ihnen unseren Videomitschnitt zum damaligen Modul zur Mode der Männer um 1350 auf der Burg Liechtenstein vom 7. Juni 2014 „vorenthalten“ haben.
Gut, ich hab mich an der Nase gepackt, und habe die paar Stunden Ruhepause während Babys Schlaf genützt, um endlich das langausständige Video zusammenzuschneiden.
Am Freitag, den 24.10., nahmen Agnes und ich an der Eröffnung des Hainfelder Stadtmuseums teil. Dies war nicht ganz zufällig, sondern hat einen längeren Hintergrund. Vor ca. einem guten halben Jahr wurde ich von der zuständigen Kuratorin Fr. Kowall, angesprochen, ob wir nicht für einen Teil der Ausstellung als Berater unser Sachwissen mit ihr teilen könnten.
Hintergrund dieser Ausstellung war die Neugestaltung des Stadtmuseums, wobei in einem Raum die Geschichte der Stadt vom 12. Jh. bis heute präsentiert werden sollte. Neben den klassischen Exponaten, wie diverseste Urkunden, Fotos, usw., sollte die Stadtgeschichte anhand Menschen, welche in den jeweiligen wichtigen Jahrhunderten der Stadt dokumentiert bzw. prägend waren erläutert werden. Diese Visualisierung sollte in Form kleiner Puppen, von ca. 30 cm Größe, erfolgen.
Niko hat in seinem Blog die Gedanken, die uns in den letzten Tagen und Wochen beschäftigt haben, wunderbar auf den Punkt gebracht:
„Mit dem heutigen Tag geht ein ereignisreiches Belebungsjahr zu Ende. Zu früh und vor der Zeit. Schade? Ja, definitiv!
Mit großem Erfolg und sehr positiver Resonanz unserer zahlreichen Besucher konnten wir seit 1.März an jedem ersten Samstag im Monat unser Hobby in passender Kulisse den Interessierten näher bringen. Und es war ein schönes Jahr! Viele Themen die wir den Interessierten schon immer näher bringen wollten haben wir präsentiert und es bleibt nur zu hoffen, das es unseren Besuchern ebenso gefallen hat wie uns!
Doch jedes Projekt möchte wachsen, sich verbessern und sich an die nötigen Veränderungen anpassen, dem „Lebendigen Museum“ ging es da nicht anders. So viel Erfahrung auf dem Gebiet lebendiger Geschichtsdarstellung zu haben wie wir, nährt auch die Erwartungen die man an dieses faszinierende Gebiet der Geschichtspräsentation hat. Und diese Erwartungen zu erfüllen wird immer unser Ziel sein.