Arbeitsgewand einer Färberin um 1350

20.06.2016 von Rotschopf in Kleidung

Ein weiteres unserer vollständigen Ensembles könnt ihr hier sehen. Das Arbeitsgewand einer einfachen Frau (Färberin) um 1340-50 in Wien.

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Hier sieht man:

Rock:
Mit Birkenblättern und Eisensulfat Pflanzengefärbte Wolle in 1/2er Köper-Bindung nach diversen Abbildungen aus Österreich und Deutschland um 1350, zugeschnitten nach Vorbild der Herjolfsnesfunde, ungeknöpft, genäht mit passendem Wollfaden aus der gleichen Färbung und Messingnadel nach Funden aus London. Mehr dazu hier

Haube:
Nach Fund der Birgittahaube aus weißem Leinen mit Stickereien aus weißer Seide. Mehr dazu hier

Gugel:
Aus Reseda-gefärbter Wolle in 1/2er Bindung und waidgefärbter blauer Seide, geknöpft nach Vorbild der Londonfunde. Mehr dazu hier und hier

Nadeldöschen am Gürtel:
Aus Messing nach Fund aus London, hergestellt von Nikolaus Hofbauer. Mehr dazu hier

Ledergürtel:
Mit Eisenbeize gefärbt mit einfacher Schnalle und Riemenzunge aus Messing. Hergestellt von Nikolaus Hofbauer. Hier ein Foto.

Schürze:
Nach verschiedenen Abbildungen, Smoktechnik nach dem Luttrellpsalter, handgewebtes Leinen. Mehr dazu hier und hier

 

Was man nicht sieht:

Unterkleid aus Leinen:
genäht nach diversen Abbildungen mit weißem Leinenfaden, leider gibt es davon noch kein Bild, holen wir baldestmöglich nach Hier mehr Info dazu

Strümpfe:
aus Resedagefärbtem 1/2er Wollköper, genäht mit Wollfaden der selben Farbe
Dazu Strumpfbänder aus Leder mit Messingschnallen, gefertigt von Nikolaus Hofbauer

Paternoster (optional):
nach diversen Abbildungen und Funden aus Knochenperlen und roter Koralle auf weißer Realseide  Mehr dazu hier und hier

Messer:
In Plättchentechnik mit Lederscheide, gefertigt von Nikolaus Hofbauer Mehr dazu hier

Schuhe:
wendegenähte Leder-Schuhe nach den Lengbergfunden, gefertigt von Klaus Öchsler Mehr dazu hier

 

 

Weitere Ausgaben dieser Reihe findet ihr hier verlinkt.

 

Es kann losgehn? Dann gehts hier zu unserem Anfängerleitfaden

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