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Ich konnte nicht widerstehen, eine weitere tolle Textquelle umzusetzen und noch einen Beitrag zur #pluckingroses Challenge zu machen.
Meine Rekonstruktion leitet sich diesmal aus einer Gerichtsakte aus dem Ende des 13. Jahrhunderts ab. Es handelt sich um die Akte einer gewissen Frau Bertolina, genannt „Guercia“ aus Bologna, die wegen Sodomie (also dem, was man damals als unnatürliche Sexualpraktiken verstand) vor Gericht stand. Genaueres über ihre wahrlich faszinierende Geschichte lässt sich in diesem tollen Podcast (als Transkript in diesem Artikel hier) finden. Ich kann die Lektüre wirklich empfehlen, denn Bertolina war wohl eine wirklich ungewöhnliche Frau und meiner Meinung nach ein Bild weiblicher Emanzipation im Mittelalter.
Dies ist nun mein Beitrag zur #pluckingroses challenge. Falls ihr noch einmal die Regeln der Challenge nachlesen möchtet, diese findet ihr im verlinkten Artikel. Weitere Beiträge könnt ihr zB auf Facebook und Instagram finden.
Für die Challenge habe ich ein magisches Amulett gemacht, das als Verhütungsmittel wirken soll. Ein relativ unspektakuläres Stück aber mit einer wie ich finde umso interessanteren Geschichte dahinter… (mehr …)
Dieses Jahr haben wir alle auf unterschiedlichste Weise versucht, dieser Krise zu begegnen. Verschiedene Gemeinschafts-Aktivitäten im Onlinebereich und challenges im Hobby haben die Szene zusammengebracht, obwohl kaum einer jemand anderen treffen konnte.
Mir hat es bei den vergangenen Challenges fürs Hobby (siehe meine Projekte auf der IG14 Facebookseite) super gefallen, zu einem recht spezifischen vorgegebenen Thema, zu dem man sich vielleicht vorher noch nicht tiefer informiert hatte, zu recherchieren, sich ein Projekt zu überlegen und es in die Praxis umzusetzen in einen Gegenstand, den man dann für die Vermittlungsarbeit im Hobby gut brauchen kann. Und wenn dabei noch mehr Leute involviert sind, gibt es auch immer viel zu bewundern und zu lernen für alle Beteiligten. Es ist so spannend, auf welche unterschiedlichen Talente, Ideen und Wissen man stoßen kann in anderen Darstellern. Die eher spontan durch ein gemeinsames Erlebnis entstandene Bewegung #heiligehelenazuhochwang hat eine Reihe toller Rekos von Reliquienbehältnissen hervor gebracht und bei der #theyusedwhattheyhad Kochchallenge haben sich alle in ihre Küchen geworfen für leckere Kreationen.
Daher haben wir befunden, es müsse eigentlich mehr solcher Challenges geben und als jüngst Rosalie Gilbert mit ihrem neuen Buch zur Sexualität mittelalterlicher Frauen heraus kam, war auch gleich eine neue Idee in mir geboren. Über Sex im Mittelalter gibt es viel theoretisch zu wissen und zu erzählen, wenn es allerdings um die Umsetzung in die Königsdisziplin des Living Historians geht, nämlich die Präsentation von Sachkultur, dann sieht es gewöhnlich mau aus.
Die Challenge: Ich möchte von euch für die Vermittlungsarbeit brauchbare Rekonstruktionen sehen, die sich rund um das Thema Sexualiät in der Geschichte drehen
Das könnte zB ein kennzeichnendes Kleidungsstück für Prostituierte sein, ein Amulett gegen das Schwanger werden, eine medizinische Anwendung gegen Geschlechtskrankheiten, ein sexy Unterkleid, ein geschriebener Brief mit pikanten Gedichten ala Gwerful Mechain, ein witziges Zinnabzeichen mit fliegendem Penis, ein Dildo, ein Fischhautkondom, allegorische oder explizite Bildhauerei oder Malereien auf Alltagsgegenständen, eine Pinzette zur Körperenthaarung, ein Gericht mit aphrodisierender Wirkung, und und und… lest, lasst die Kreativität spielen, recherchiert und setzt um.
Wie viel oder wenig explizit ihr dabei im Rahmen der Social Media Community Standards werden wollt, ist völlig euch überlassen. Bitte vergesst nur nicht, bei der Veröffentlichung den Hashtag #pluckingroses anzugeben.
Einziges Kriterium: Es muss soweit möglich nach Belegen gearbeitet werden. Ich brauche denke ich nicht erklären, wie man das angeht ;-)
Natürlich sind alle Epochen, Regionen und Darstellungen gerne gesehen!
In diesem Artikel möchte ich mich mit einem eher ungewöhnlichen Thema beschäftigen. Und zwar soll es um Aspekte nonverbaler Kommunikation im Mittelalter gehen. Bitte jetzt nicht wegklicken, ich hab auch Bildmaterial :-)
Was ich im Moment mache? Ich sitz allein auf der Wohnzimmercouch und übe Psalter-Spielen. Denn meinen Mann hab ich erfolgreich vergrault durch mein Geklimper :-D (mehr …)
Grade hab ich was in alten Fotoalben von mir gesucht und bin dabei über eine Menge….interessanter alter Fotos von mir gestoßen. (mehr …)
Weil ich mich gerade wieder mal etwas mehr in die Malerei einlese für eine andere Zeitstellung, möchte ich euch eine Weisheit hierlassen von Cennino Cennini, einem Künstler aus Italien zur Jahrhundertwende zum 15. Jahrhundert, der in seinem Grundlagenwerk der künstlerischen Techniken, dem „Libro de l’Arte“ um 1400 schreibt:
„Most people make a practice of embellishing a wall with golden tin, because it is less costly. But I give you this urgent advice, to make an effort always to embellish with fine gold, and with good colors, especially in the figure of Our Lady. And if you wish to reply that a poor person cannot make the outlay, I answer that if you do your work well, and spend time on your jobs, and good colors, you will get such a reputation that a wealthy person will come to compensate you for the poor one; and your standing will be so good for using good colors that if a master is getting one ducat for a figure, you will be offered two; and you will end by gaining your ambition. As the old saying goes, good work, good pay. And even if you were not adequately paid, God and Our Lady will reward you for it, body and soul.“
(aus einer englischen Übersetzung von Daniel v. Thompson, das Original ist in italienisch)
Ein wahres Wort, arbeite gut und die guten Kunden kommen von selbst. Lässt sich doch auch schön auf das Reenactment an sich übertragen :-)
Für alle Geschichtsinteressierten Stadtspaziergänger in Wien heißt es schnell sein, um diese Möglichkeit wahrzunehmen:
http://mobil.derstandard.at/2000012562214/Standorte-der-Uni-Wien-mit-Graffiti-getaggt
Anlässlich des 650 Jahr Jubiläums der Uni Wien haben sich StudentInnen etwas besonderes einfallen lassen. Frühere Standorte der Uni Wien wurden mit Kreidespray in ganz Wien sichtbar gemacht und getagged. Davon gibt es auch eine interaktive Karte, damit man sie sich vor Ort anschauen kann. Leider sind die Markierungen regenempfindlich und somit die Aktion nur temporär.
Übrigens steht das gesamte Jahr im Zeichen des Jubiläums mit zahlreichen Sonderveranstaltungen an der Unis.Hier finden sich alle Termine des Jahres: http://kalender.univie.ac.at/
Weiters findet in der Nationalbibliothek Wien von März bis Mai eine Sonderausstellung mit zahlreichen Exponaten vom Mittelalter, wie Buchmalereien und den Stiftungsbriefen Rudolfs IV. aus dem Jahr 1365, bis Neuzeit statt.
Für alle Handnäher und Handwerker und Handarbeiter, die gerne nebenbei was gutes im Fernsehn gucken gibts Nachschub:
http://www.planet-schule.de/sf/php/sendungen.php?reihe=1344
Ich wollte euch nur kurz etwas zeigen, was meine Mutter aus ihrem Archiv gekramt hat, ein alter Druck des Blicks vom Leopoldsberg auf die Donau aus dem 19. Jhdt.
Hier sieht man die großteils noch unberührte Natur des Wiener Donauabschnittes vor der Begradigung und der Aushebung der Donauinsel. Ein vielgewundenes, weitläufiges Augebiet, wie es heute auch noch in den Abschnitten vor und nach Wien zu finden ist. Beeindruckend, wie der Mensch doch die Natur verändert und wie wenig von dem, was wir heute sehen, noch ursprünglich ist.