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Nachdem ich bei jeder Veranstaltung vor dem Problem stand, dass ich meine Beizmittel fürs Färben nur an „besucherfreien“ Orten (z.B. Zeltinneren) mit der elektrischen Waage abmessen konnte, hat Niko dankenswerterweise Abhilfe geschaffen und mir beim Basteltreff vergangenes Wochenende diese selbstgebaute, megatolle, wunderschöne Balkenwaage basierend u.a. auf dem Londoner (vgl. Medieval Household, p. 323) und zeitgenössischen Abbildungen wie u.a. des Tacuinum Sanitatis (z.B. hier) überreicht! Ich bin immer noch völlig hin und weg, jedesmal wenn ich sie in der Hand habe und freue mich jetzt umso mehr schon voller Ungeduld auf die noch ausständigen Bleigewichte dafür! :) (mehr …)
Endlich schien nach gut 2 Wochen Dauerregen die Sonne, und sofort musste ein Basteltreff her. Emsig produktiv wurde auch der Tag genützt. Unter anderem dazu, um 400 Drahtstifte in die Wollkarden-Rohlinge einzuschlagen.
Eine Daubenschale ist ein aus mehreren gleich großen Holzdauben (rechteckig bis trapezförmigen, 2-5 mm dünnen Holzplättchen) sowie einem rundem Boden gefertigtes Gefäß, das mit Birken- oder Weidenruten (bzw. auch durch Holzbänder oder Metallreifen) verbunden ist. Die schlichten, in ihrer Herstellung sehr günstigen, Schalen waren im Mittelalter als Trinkgefäße als auch Ess-Schalen weit verbreitet. Durch Aufquellen des Holzes durch häufige Nutzung bzw. Wässerung dichtet sich die Schale von selbst ab.
Hach, unser „Haus-und Hof“-Schuhmacher Klaus hat sich einmal mehr übertroffen!!!
Gerade sind Agnes neue Schuhe fertig geworden. Wie auch Christinas basieren sie auf den Lengberger Funden, genauer gesagt der Nr. 6 nach Oskar Bauer. Von der Datierung ist der Lengberger Fundkomplex typologisch dem 14./15. Jh. zuzuordnen.
Niko hat uns heute den Tag versüßt: Mit Bildern unseres neuen Wäschebleuels aus Buchenholz.
Zur Rekonstruktion hielten wir uns an Abbildungen des Spätmittelalters zum Thema Wäsche waschen, sowie an Vergleichsobjekte aus dem bäuerlichen Umfeld Österreichs des 18./19. Jh.
Ergänzend gibt es auch noch einen Fund aus Schleswig.
Am Mittwoch, den 1. Mai, dem „Tag der Arbeit“, nützten wir den freien Tag und das – wider aller Erwarten bei den morgendlichen grauen Wolken – wunderbare Frühlingssonnenwetter, um in Rolands Garten ein paar Stunden plaudernd und handwerkelnd zu verbringen.
Wenn wir an Schloß Lengberg in Tirol denken, assoziieren wir damit sofort Büstenhalter – doch waren diese aufsehenerregenden Textilien nicht die einzigen Fundobjekte im Zuge der bauarchäologischen Untersuchungen des Mauerwerks während des Umbaus des Schloßes im Sommer 2008: Unter anderem kamen in einer Gewölbezwickelung zahlreiche Lederfragmente, darunter auch 25 relativ gut erhaltene Schuhe, zum Vorschein. Diese sollen in den nächsten Monaten und Jahren (nach unserem letztem Kenntnisstand) untersucht und wissenschaftlich aufgearbeitet werden.
Ab und zu reizt Frau nähtechnisch auch einmal etwas anderes als Stoff. Vor einigen Wochen habe ich begonnen, mich intensiv in die Leder- und Schuhfunde des 13.-15. Jh. einzulesen. Im Zuge der Recherche stieß ich im Schleswiger und Londoner Fundkontext auf die Ballfragmente. Und da Spielen ja nicht nur eine Kinderbeschäftigung war, sondern auch für den Erwachsenen im Mittelalter eine beliebte Freizeitbetätigung darstellte, mussten auch wir so etwas haben!
Nicht dass uns bei unserem Aufenthalt in Hartberg langweilig gewesen wäre, aber weil ich bei meinem Vater unlängst eine tolle große Holzkugel abgestaubt habe, die sich perfekt zum Kegeln eignet, haben wir gleich die Gelegenheit genutzt, ein weiteres Projekt fertig zu bekommen.
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Das Wort Büchse stammt vom griechischen „pyxis“, für eine aus Buchshbaumholz gedrechselte Arzneibüchse, ab und wurde durchs lateinische „buxis“ in unseren Sprachgebrauch eingebürgert.
Konische Holzdosen sind im Fundgut des 13.-15. Jh. im europäischen Raum immer wieder anzutreffen. Sie dienten vermutlich zur Aufbewahrung von Nahrungsmitteln, Arzneibedarf, Küchenkräutern und Gewürzen, also festen, getrockneten oder pulverisierten Substanzen. In den Basler Beschreibbüchern finden sich als Füllung Safran, Kümmel und Muskatnuß, aber auch Salz.