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Eine Dekade WH1350 – Und jetzt?

25.08.2021 von Rotschopf in News, Über uns

2021 ging ins Land, da saß ich zu Hause, den Lockdown hütend und griesgrämig. Ich feiere heuer mein 10jähriges Hobbyjubiläum und alles was ich wollte, war das Hobby endgültig hinzuschmeißen. Ich hatte keine Vision für meine Darstellung, keine Vision für meinen Verein, keine Vision für unsere Projekte. Die letzten Jahre hatte sich um mich herum immer weniger getan, meine Reenactorstammtische blieben unbesucht, keiner schien mehr mitzuziehen, ich habe Veranstaltungen teils allein geschupft und in der Pandemie fielen die dann auch noch aus. Kinder, Studienabschlüsse, Jobs und Motivationslosigkeit crashten auf meinen Optimismus und Idealismus und meine große Liebe zum Hobby und es ging mir mieserabel damit.

Solang ich im Hobby war, hatte ich immer eine Gruppe, haben wir uns gegenseitig gepusht und gezogen und ich hab diese Dynamik sehr genossen. Klar hab ich viel auch selbst erarbeitet, aber die Motivation kam von der Gemeinschaft. Die großen Ideen, die einmal waren, können nur von einer Vielzahl an Mitstreitern getragen werden und die blieben schlicht aus.

Und so hab ich das letzte Jahr, die letzten anderthalb Jahre viel darüber reflektiert, wies weitergehen soll, was die Essenz meines Tuns ausmachen soll. Wozu ich noch willens bin.

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Ich hatte jüngst überaus überzeugenden falschen Goldlahn erworben und natürlich stehen jetzt einige Projekte auf meiner Liste, die ich immer schon einmal verwirklicht sehen wollte.
Eines davon ist ein goldbroschiertes Filetbändchen/Stirnbändchen, für das ich mich von einem Fund inspirieren hab lassen.

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Heute sprechen wir über Menstruationshygiene im Spätmittelalter!

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Ihr kennt ja schon meine diversen Abenteuer mit der Haarnetz Knüpferei. Das Netz zu knüpfen ist allerdings eher der kleinere Teil davon, ein mittelalterliches Haarnetz zu gestalten. Während es zB in den Londonfunden und auf Abbildungen immer wieder gänzlich unbestickte Exemplare gibt, ist die Masse der noch erhaltenen Netze großflächig bestickt.

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Ja, die Kreativität meiner Titel lässt reichlich zu wünschen übrig, allerdings benutze ich meinen Blog ja auch gern als Recherchereferenz und es hat sich als äußerst lästig für die Schlagwortsuche herausgestellt, wenn der Titel nicht viel zum Inhalt sagt :-D

Hier möchte ich noch ein kleines Webstück vorstellen, das ich für eine junge Darstellerkollegin gefertigt habe.

Einiges zur Belegslage von textilen Stirnbändern (Schapel) habe ich ja in diesem Beitrag hier schon zusammengestellt.

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Ein kurzer Dokumentationsbeitrag für eine kleine Spielerei:

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Ein einfaches Pfoad

29.12.2020 von Rotschopf in Kleidung

Kurz zur Begrifflichkeit: Für das Haupt-Unterkleidungsstück gibt es wirklich unheimlich viele Begriffe. Hemd, Hemed, Wat, Phayt, Phait, Pfoad, Chemise, Smock usw. meinen großteils das gleiche. Typisch Österreichisch ist eben der Begriff Pfait oder Pfoad. Ich benutze hier zur leichteren Verständlichkeit im Text einfach Unterhemd oder Unterkleid. 

Weil ich mein altes langärmeliges Unterhemd über die 8 Jahre, die ich es hatte, ziemlich zerschunden hatte, der Saum matschbraun und die Nähte ausgerissen waren, hatte ich es vor einiger Zeit komplett auseinander genommen und daraus ein ärmelloses Unterkleid mit Stützfunktion gemacht. Dazu hatte ich übrigens gar keinen Beitrag geschrieben, fällt mir gerade auf, wenn ihr aber mehr zur Konstruktion wissen möchtet, könnt ihr hier sehen, wie es gemacht wird.
So hatte ich jetzt für gute 2 Jahre so nur noch meine beiden ärmellosen Unterhemden übrig und die sind zwar in der Hitze toll, aber ein langärmeliges Unterhemd hat schon auch seine Vorteile, vor allem was das Schwitzen angeht, ist es sehr angenehm, wenn da um die Arme alles mit Leinen bedeckt ist unter dem Wollkleid.

Also hab ich das jetzt in diesem Winter nachgeholt.

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Ach komm, einer geht noch für die #pluckingroses Challenge. :-D 

Hier also ein „gemeines Weib“ (oder auch heimliches Weib) aus der zweiten Hälfte des 14. Jahrhunderts.

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Ich konnte nicht widerstehen, eine weitere tolle Textquelle umzusetzen und noch einen Beitrag zur #pluckingroses Challenge zu machen.

Meine Rekonstruktion leitet sich diesmal aus einer Gerichtsakte aus dem Ende des 13. Jahrhunderts ab. Es handelt sich um die Akte einer gewissen Frau Bertolina, genannt „Guercia“ aus Bologna, die wegen Sodomie (also dem, was man damals als unnatürliche Sexualpraktiken verstand) vor Gericht stand. Genaueres über ihre wahrlich faszinierende Geschichte lässt sich in diesem tollen Podcast (als Transkript in diesem Artikel hier) finden. Ich kann die Lektüre wirklich empfehlen, denn Bertolina war wohl eine wirklich ungewöhnliche Frau und meiner Meinung nach ein Bild weiblicher Emanzipation im Mittelalter.

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Drei Lederbeutel

06.12.2020 von Rotschopf in Leder

Man kann ja absolut nicht genügend Beutel haben, um seinen ganzen Hobbykram unterzubringen. Und weil ich grad so viel Zeit habe im Lockdown, konnte ich jetzt auch endlich mal dieses kleine Projekt angehen, das ich mir schon eine Weile vorgenommen hatte, selber Lederbeutel zu machen.

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